Der Sommer ruft! Wie man im Urlaub für echte Erholung sorgen kann

Der Sommer ruft! Wie man im Urlaub für echte Erholung sorgen kann
Für viele von uns sind die Sommerferien die schönste Zeit des Jahres. Damit sich auch wirkliche Erholung einstellt, geben wir in diesem Beitrag einige Tipps, wie das gelingen kann – ganz gleich, ob man einfach einmal zu sich kommen oder so viel Neues wie möglich erleben will.
Erholung braucht andere Maßstäbe als der Alltag
In unserem Alltag haben wir uns angewöhnt, die Zeit so effektiv wie möglich zu nutzen. Wir stehen an der Supermarktkasse und nutzen jede Minute, um E-Mails zu checken oder schnell jemandem zu schreiben. Die ständige Erreichbarkeit ist der Normalfall. Und ob wir es wahrnehmen oder nicht: Dieser Zustand erzeugt einen permanenten unterschwelligen Stresszustand. Dass dies nicht immer so war, ist uns gar nicht bewusst. Tatsächlich sind wir aber die erste Generation von Menschen, für die das gilt. Diejenigen, die unter Kopfschmerz leiden, können bestätigen, dass Stress Nährboden und Auslöser von Migräneattacken wie auch von Spannungskopfschmerz ist. Gerade im Urlaub ist es daher wichtig, gegenzusteuern.
Sinnvolle Zeitplanung ist wichtig
Eine Empfehlung ist, eine geplante Reise nicht direkt am ersten freien Tag anzutreten. Es kann eine gute Idee sein, (mindestens) einen Tag Puffer einzuplanen, bevor man sich auf den Weg in die Ferne macht. Was man an diesem Tag tut, bleibt jedem und jeder selbst überlassen. Vielleicht will man noch mit kleinen Alltagslasten abschließen, damit man sie aus dem Kopf hat, die Reiseutensilien durchgeht oder einfach nur in Ruhe durchatmen. Hauptsache ist, dass die Auszeit ohne Stress starten kann. So stellt sich schon vor dem Start Entspannung und Vorfreude ein.
Kontrast zum Alltag schaffen
Für viele Menschen ist es hilfreich, in der Urlaubszeit – ob verreist oder zuhause – einen echten Kontrast zu den alltäglichen Belastungen zu schaffen. Wer im Studium viel Zeit am Schreibtisch verbringt, für den sind zum Beispiel Aktivitäten an der frischen Luft oder in der Natur ein schöner Ausgleich. Tagesausflüge, Kletter- oder Wandertouren, ein Tag auf dem Rad, all das geht vor der Haustür genauso gut wie am Ferienort. Wer im Alltag viel mit anderen Menschen zu tun hat, sehnt sich vielleicht nach Ruhe und kann dafür sorgen, nicht zu allzu viel Trubel um sich zu haben. Die Maxime ist immer die Frage „Worauf habe ich heute Lust, was tut mir gut?“. Allein die Tatsache, sich dieser Frage ohne Druck zuwenden zu können, ist wohltuende Stressvermeidung.
Auch die Gedanken wollen einmal frei haben
Selbst wenn wir im Urlaub sind, lassen wir unsere prägenden Wesenszüge nicht zuhause. Gerade verantwortungsbewussten Menschen gelingt es oft nur schwer, Aufgaben und Projekte des Alltags für eine Weile wegzulegen. Aber schon Kleinigkeiten, die wir im Kopf aus der Uni mit auf die Reise nehmen, können uns „die Tour vermasseln“. Es ist immer ratsam, alles, was man erledigen kann, zu Urlaubsbeginn abzuschließen oder zumindest eine Etappe festzulegen, die man im Kopf als „erreicht“ abhakt – aus Selbstschutz gewissermaßen, damit man das laufende Projekt tatsächlich loslassen kann.
Warum nicht auch mal zeitlos sein?
Es kann eine gute Idee sein, im Urlaub bewusst auf die exakte Wahrnehmung von Zeit zu verzichten. Einige Menschen entscheiden sich dazu, am ersten Urlaubstag ihre Armbanduhr abzunehmen und das Handy wegzulegen. Sie berichten von einer enormen Entschleunigung im Tageslauf. Wenn man dazu noch die Anzahl an Terminen begrenzt, die man sich vornimmt, fühlt sich ein Tag wesentlich länger an. Probier‘ es ruhig einmal aus. Zeitlos baumelt die Seele am liebsten.
Digitales nur in Maßen
Vermutlich werden die meisten von uns ihr Smartphone oder auch einen Laptop mitnehmen, wenn sie verreisen. Dagegen ist auch nicht unbedingt etwas einzuwenden. Aber man sollte sich vornehmen, die Geräte nicht wie im Alltag permanent eingeschaltet zu haben und die gleichen Routinen wie sonst abzuarbeiten. Wenn man die Geräte nur im Bedarfsfall einschaltet – etwa um eine Adresse zu suchen –, wird man sich nach ein paar Tagen wundern, wie wenige „verpasste“ Nachrichten tatsächlich von Interesse gewesen wären.
Geduld üben
Es kann durchaus vorkommen, dass sich ein Urlaubsgefühl nicht gleich zu Beginn einstellt. Hier hilft ein wenig Geduld, um Anspannung hinter sich zu lassen. Werden die Urlaubstage mit vielen Erwartungen gefüllt, ist die Enttäuschung vorprogrammiert. Daher sollte man einen Tag nicht danach beurteilen, was man alles erlebt hat, was man wollte, sondern wie es einem dabei ging. Urlaub wird nicht absolviert wie ein Uni-Projekt. Er findet einfach statt, und dazu muss man auch dem Zufall Raum geben. Lassen wir also „unnütze“ Zeit zu und manche Gelegenheit einfach absichtlich aus, geben wir einem spontanen Einfall nach. Dann stehen die Chancen auf Entspannung, kreative Ideen und neue Kräfte gut.
Ferien vom Kopfschmerz
Wer sich im Urlaub entspannt, wird erfreut feststellen, wie erholsam es sein kann, wenn all die Aufgaben, die sich im Alltag als unbedingt dringlich aufdrängen und sofort erledigt werden wollen, in weite Ferne rücken können. Und wo der Alltagsstress weit weg ist, stehen die Chancen gut, dass auch wiederkehrende Kopfschmerzen einmal aus den Augen, aus dem Sinn sein können. Um möglichst beschwerdefreie Tage zu erleben, ist es allerdings für Menschen, die sonst mit wiederkehrenden Spannungskopfschmerzen oder Migräne zu kämpfen haben, wichtig, auch im Urlaub die Grundregeln der Kopfschmerzprävention mit im Gepäck zu haben: Regelmäßige Mahlzeiten, ausreichendes Trinken – vor allem bei heißen Temperaturen oder körperlicher Anstrengung – und regelmäßiger, erholsamer Schlaf sind auch möglich (und nötig), wenn man sich gelassen durch die Zeit treiben lässt. So bringen die Sommerwochen gleich doppelt Erholung: vom Alltag und vom Kopfschmerz.
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