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Kopfschmerz vom Spannungstyp

Ursachen und Merkmale

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Kopfschmerz vom
Spannungstyp

URSACHEN UND
MERKMALE

54% ALLER KOPFSCHMERZBETROFFENEN LEIDEN UNTER KOPFSCHMERZ VOM SPANNUNGSTYP. DAMIT KOMMT ER VON ALLEN KOPFSCHMERZARTEN AM HÄUFIGSTEN VOR.

Fast jeder Studierende kennt ihn: Wer lange konzentriert und in starrer Haltung an einer Sache arbeitet, die eigene Erschöpfung ignoriert und immer weitermacht, bekommt irgendwann Kopfschmerzen. Sie breiten sich oft vom Nacken über den Hinterkopf bis zur Stirn aus und fühlen sich wie ein auf den Kopf drückender Helm an. Gerade geistiges Arbeiten wird hierdurch zur Qual. Im Unterschied zur Migräne ist Spannungskopfschmerz nicht genetisch bedingt, sondern die Folge einer Erschöpfung des körpereigenen Schmerzregulationssystems. Kopfschmerzen dieses Typs können deshalb bei jedem Menschen auftreten, lassen sich aber auch leichter vermeiden.

  • Der Körper hat die Fähigkeit, seine Schmerzempfindlichkeit unterschiedlichen Situationen anzupassen. Das Gehirn reguliert dauernd und selbstständig, wie viele Schmerzinformationen eingelassen werden. Ist der Organismus einer anhaltenden Belastung ausgesetzt, reguliert es die Schmerzempfindlichkeit so, dass wir die Situation ohne permanenten Schmerz erleben.

    Nicht alle im Gehirn eintreffenden Schmerzinformationen besitzen die gleiche ‚Wertigkeit‘. Ob sie letztlich als Schmerz wahrgenommen werden, hängt von der Gesamtsituation des Organismus und dem aktuellen Regulationszustand des Schmerzsystems ab. Die Aufgabe des Regulationssystems besteht auch darin, überschießende Signale auszublenden. Das funktioniert normalerweise recht zuverlässig, ohne dass wir Notiz davon nehmen.

    Die Schmerzregulation kann nicht unbedingt als fester Ort im Nervensystem ausgemacht werden. Es arbeiten vielmehr zentrale und entferntere (periphere) Schaltstellen eines neuronalen Netzes zusammen und sorgen dafür, dass – ähnlich wie bei vielen anderen Körperfunktionen - auch in Bezug auf die Schmerzwahrnehmung eine Art ausbalanciertes Gleichgewicht herrscht. Je nachdem, in welcher physiologischen und psychologischen Situation wir uns gerade befinden, reguliert das Kontrollsystem die Schmerzempfindlichkeit so, dass permanentes Schmerzerleben verhindert wird.

    Wenn wir allerdings gerade sehr gestresst sind, unter körperlicher Anspannung stehen oder uns in einer emotionalen Ausnahmesituation befinden, können wir bisweilen spüren, dass die Schmerzregulation an der Grenze ihres Leistungsvermögens arbeitet. In solchen Momenten kann es zur Überlastung kommen, die Balance droht zu kippen.

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  • Das Gehirn kann die Schmerzregulation nicht unbegrenzt leisten. Hält die Belastung zu lange an, kommt es zu einer vorübergehenden Erschöpfung des Systems.

    Mehrere Faktoren scheinen hierfür entscheidend zu sein. Zum einen ist es die Gesamtheit von Schmerzsignalen, die in einem bestimmten Moment aus dem neuronalen Netz einströmen. Kommen Stress oder Angstzustände hinzu, tragen auch diese zur Erschöpfung des Regulationssystems bei, ebenso vermeintlich vergessene frühere Schmerzerlebnisse, die in diesem Augenblick möglicherweise zusätzlich mitverarbeitet werden müssen.

    Aber auch die Dauer des Signaleingangs wirkt sich ermüdend auf das System aus, weil bei allen Regulationsprozessen große Mengen an Energie benötigt werden. Das Gehirn greift für seine Versorgung mit wenigen Ausnahmen vorwiegend auf Glukose zurück. Da es gerade für diesen Energielieferanten keine Speicher im Gehirn gibt, kann es passieren, dass bei längerer Arbeit der Schmerzregulation unter ‚Volllast‘ früher oder später die Energieversorgung ins Stocken gerät – mit fatalen Folgen.

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  • Das System kann die Schmerzinformationen nicht mehr regulieren. Das ungehinderte Einströmen der Schmerzinformationen verursacht Kopfschmerzen.

    Die Entstehung von Spannungskopfschmerz ist ein multifaktorieller Vorgang, der zudem noch hoch individuell bei jedem Menschen anders abläuft. Eine ganze Reihe von Signalen und Zuständen, seien es innere, körpereigene oder von außen einwirkende, tragen letztlich zur Überlastung und in der Folge zur Funktionsstörung der Schmerzregulation bei.

    Wird die Menge an Schmerzsignalen zu groß, die Dauer ihres Einströmens zu lange, oder kommen noch weitere, beispielsweise psychische Belastungsfaktoren hinzu, kann das System seine angestammte Aufgabe nicht mehr vollständig erfüllen. Die Abwehr ermüdet, wird brüchig oder versagt schließlich ganz. In der Folge kommen immer mehr Schmerzinformationen ungefiltert an, und die Wahrnehmung von Kopfschmerz beginnt.

    Drückend, beengend, meist beidseitig und bisweilen vom Nacken her ausstrahlend macht er sich breit. Je nachdem, ob unsere Schmerzabwehr nur sporadisch oder nahezu regelmäßig zusammenbricht, werden wir in episodischer oder chronischer Weise heimgesucht. Erst die Wiederherstellung der Regulationsfähigkeit für Schmerzsignale, ermöglicht durch eine in Gang gesetzte Energieversorgung, bringt Linderung und erlaubt uns die Rückkehr in die Schmerzfreiheit, die wir allzu gern als ‚Normalzustand‘ definieren.

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  • Grundsätzlich kann alles, was das Schmerzregulationssystem besonders strapaziert, Kopfschmerzen vom Spannungstyp auslösen, z. B.:

    › psychosozialer Stress, Angst, Depression

    › muskulärer Stress

    › Funktionsstörung des Kauapparates

    › zu langes und starres Sitzen am Schreibtisch

    › Sitzen und Arbeiten in Fehlhaltungen

    › Arbeiten bei schlechtem Licht oder unter Lärm

    › zu wenig erholsamer Schlaf

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  • Kopfschmerzen vom Spannungstyp lösen sich frühestens nach 30 Minuten. Bleiben sie unbehandelt, können sie bis zu 7 Tage anhalten. Bei einem Großteil der Betroffenen dauern die Kopfschmerzen 2–8 Stunden. Mehr als die Hälfte der Betroffenen hat zwei dieser Ereignisse pro Monat. In diesem Zusammenhang bezeichnet man den Kopfschmerz vom Spannungstyp als episodisch, da er an weniger als 180 Tagen pro Jahr auftritt. Bei noch häufigerem Auftreten spricht man von der chronischen Verlaufsform.

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  • Spannungskopfschmerzen kündigen sich häufig im Nackenbereich an und wandern dann über den Hinterkopf zur Stirn bis zu den Augen. Sie können sich anfühlen wie ein auf dem Kopf lastendes Gewicht oder ein zu enger Helm, der den Kopf zusammendrückt.

    › drückender oder beengender Schmerz

    › keine Verstärkung durch körperliche Aktivitäten

    › normalerweise keine Licht- oder Lärmempfindlichkeit

    › keine Übelkeit

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  • Die Schmerzintensität von Spannungskopfschmerzen ist in der Regel leicht bis mittelstark.

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